13.03.2025
„Ich hoffe, dass die gehörlose Frauen-Handballnationalmannschaft ein gutes Spiel liefert und sie damit allen zeigt, dass dieses Team in den Leistungssport gehört“, so Roland Knöchel, der 2. Handballbeauftragte der Deafboys.
Er denkt bei diesen Worten an das erste Länderspiel der Deafgirls gegen Dänemark am 29.03.2025 um 14:30 Uhr in Neumünster. Fast die gesamte Organisation ruht auf seinen Schultern.
Roland Knöchel begann seine Spielerlaufbahn im Alter von fünf Jahren beim TV Trappenkamp. Der heute 48-jährige Handballer durchlief alle Jugendteams bis zu den Männern. Er wechselte zum TSV Wankendorf. Es bildete sich die Spielgemeinschaft HSG WaBo, für die er auch spielte. Roland Knöchel ging nach seiner Spielerlaufbahn die Trainerkarriere an. So übernahm er dort die Frauen, ging zur SC Gut-Heil Neumünster, trainierte die Männer und stieg mit ihnen in die Landesliga auf. Weiter ging es für ihn zur SG Wift, wo er sowohl die Männer als auch die Frauen trainierte.
Der Weg zur Handball-Nationalmannschaft der Gehörlosen war damit nicht mehr weit. Hier traf er auf die Nationalspieler Jörg Tomaschewski und Sønke Petersen. So bekam er Kontakt zum Bundestrainer Alex Zimpelmann, man wurde sich schnell einig. Heute ist Roland Knöchel der 2. Handballbeauftragte der Männer und zuständig für Partner und Sponsoring.
Aber er ist auch für die Deafgirls da. Da das Länderspiel fast vor seiner Haustüre stattfindet, regelt er die organisatorischen Dinge vor Ort. Er kümmerte sich unter anderem um die Unterbringung und Verpflegung der Spielerinnen, er besorgte Sporthallen, sprach Schiedsrichter und Sekretäre an, und ist die Verbindung zum Heimatverein SG Wift.
Ohne ihn könnte das Länderspiel in Neumünster kaum stattfinden, denn er hat die Kontakte vor Ort. Roland Knöchel dazu: „Ich freue mich, dass wir seit Kurzem auch ein Frauenteam haben. Es ist klasse, dass das erste Länderspiel der Deafgirls in meiner Heimat stattfindet. Und deshalb setzte ich mich gerne dafür ein. Mein ganz großer Wunsch ist es, dass die Mädels ein gutes Spiel abliefern und der Verband erkennt, dass sie den Kaderstatus verdient haben, dass sie eine große Chance haben, bei der Heim-WM 2026 eine Medaille zu gewinnen. Ich habe den Eindruck, dass die Mannschaft von Christiane Weber schon jetzt eine Top-Einheit ist, obwohl sie ja nur ein Trainingslager bis heute absolvieren konnten. Und dann haben sie gleich einen solchen Gegner vor der Brust: Die Däninnen sind das Maß aller Dinge und zum Beispiel der amtierende Weltmeister. Eine Mega Herausforderung. Ich wünsche den Deafgirls viel Erfolg.“
Ein großes Dankeschön geht auch an die SG Wift, die ebenfalls toll unterstützt und dazu beiträgt, dass das Event eine großartige Veranstaltung wird.
Foto: Privat