11.03.2023
Auch im zweiten Testspiel musste sich die Deutsche Handball-Nationalmannschaft der Gehörlosen geschlagen geben. Das Testspiel fand während des Vorbereitungslehrgangs statt, in dem sich das Team auf die Weltmeisterschaft (01.-15.07.2023) in der dänischen Metropole Kopenhagen vorbereitete.
Beim Barmstedter MTV, dem Heimatverein von Kapitän Sven Lauckner und Torwart Moritz Klein mussten sich die Schützlinge von Bundestrainer Alexander Zimpelmann mit 33:26 (16:14) Toren geschlagen geben. „Mein Eindruck ist, dass wir gegenüber dem ersten Spiel einen kleinen Schritt nach vorne getan haben“, sagte Zimpelmann.
Simon Schöller überzeugte beim Debüt bei den Deafboys
Dabei gab es auch in personeller Hinsicht positive Nachrichten. Simon Schöller, der sein Debüt im rechten Rückraum gab, deutete mit seinem Spielverständnis, aber auch mit seiner Torgefährlichkeit an, dass er die Mannschaft qualitativ weiterbringen kann. Nicht anders ist die Situation bei Vincent Uben. Der erst 16-jährige, knapp zwei Meter große Linkshänder dürfte bei einer weiteren positiven Entwicklung insbesondere im athletischen Bereich durchaus eine Perspektive im Hinblick auf die WM sein.
Trotzdem bemängelte Zimpelmann bei seinem Team die noch zu hohe Zahl der technischen Fehler im Spielaufbau, wo die Gastgeber vor heimischer Kulisse keine Mühen hatten, sich immer wieder abzusetzen. „Da müssen wir konstanter werden. Auch in der Defensive und mit der gegenseitigen Abstimmung zwischen Torhüter und Abwehr“, meinte Zimpelmann.
So konnten die Deafboys zumindest die erste Spielhälfte durchaus ausgeglichen gestalten. Dabei wagte das Trainerteam die Umstellung an der Spitze der Fünf-Eins-Abwehrformation, wo Dominik Götz sich als Alternative zu Lukas Kaut anbot. Trotzdem war der 28-Jährige nicht ganz zufrieden. „Da sind wir noch nicht so richtig eingespielt, da fehlt noch die Abstimmung und die Harmonie, aber ich bin zuversichtlich, dass wir beim nächsten Lehrgang, wo der Schwerpunkt auf die Abwehr liegt, das schaffen werden“, meinte Götz, der auf dem linken Flügel als treffsicherer Torschütze gilt.
Ein Lichtblick war auch Lukas Kessler, der im zweiten Testspiel als Spielmacher den Vorzug vor dem etwas angeschlagenen Jörg Tomaschweski erhielt. Dabei gelang der Durchbruch zum gegnerischen Tor mit sehenswert herausgespielten Spielzügen zum gegnerischen Tor.
Der nächste Lehrgang zur Vorbereitung der WM mit weiteren Testspielen findet vom 17. – 21. Mai 2023 im pfälzischen Haßloch statt.
Fotos: Jo Kaut
Text: Jochen Willner