Deafgirls bieten Weltmeister lange Paroli

Deafgirls bieten Weltmeister lange Paroli

31.03.2025

Die Handball-Frauen-Nationalmannschaft der Gehörlosen traf auf den Weltmeister Dänemark, kam gut ins Spiel und führte sensationell zur Halbzeit mit 17:15. Bis Mitte der 2. Hälfte war es noch ein Spiel auf Augenhöhe.

Danach konnten die Däninnen ihre ganze Routine ausspielen und bei den Deafgirls aus Deutschland ließen die Kräfte nach. So stand am Ende eine 21:27 Niederlage auf der Anzeigetafel. Vielleicht fiel das Ergebnis um 3 - 4 Tore zu hoch aus, doch man konnte sehen, welches Potential in der Mannschaft steckt. Das gibt Mut und Zuversicht für die nächsten Aufgaben.

Für die Spielerinnen der seit knapp einem Jahr zusammenspielenden Mannschaft war vieles neu und die Herausforderungen enorm. Ein Medientermin jagte den nächsten, das ZDF war sowohl im Training als auch beim Spiel dabei und führte Interviews. Das Spiel wurde live von Sprungwurf TV übertragen. Rund um das Spielfeld waren Fotografen postiert und auch die Zeitungen warteten nach dem Match auf die Mädels. Die weit über 300 Zuschauer in der ausverkauften Halle sorgten für Stimmung. Der Applaus wurde mit den Zeichen der Gehörlosensprache herübergebracht. Zusätzlich war auch viel Prominenz in der Halle: Der Präsident der European Deaf Sports Organisation, hochrangige Vertreter vom Deutschen Gehörlosen-Sportverband, die Bundestagsabgeordnete Esther Dilcher, der Oberbürgermeister der Stadt Neumünster und ein Vertreter vom Handballverband Schleswig-Holstein wollten sich das Spiel nicht entgehen lassen.

DGSV-Sportdirektor Norbert Hensen zeigte sich sehr zufrieden: „Das war eine ganz tolle Leistung der Mannschaft. Sie haben gut gespielt, lange Zeit hervorragend mitgehalten. Am Ende ließen leider die Kräfte nach. Wir sind sehr zufrieden.“

Bundestrainerin Christiane Weber zum Spiel: „In der ersten Halbzeit wurden die im einzigen Training eingeübten und besprochenen Dinge super umgesetzt. Im zweiten Durchgang konnte Dänemark taktisch darauf reagieren und wir waren dann aber aufgrund der wenigen Trainingseinheiten in diesem Bereich limitiert und konnten nicht mehr viel reagieren. Und auch die Kräfte ließen dann nach. Trotzdem können die Spielerinnen stolz auf ihre Leistung sein und wir werden weiterarbeiten, um im entscheidenden Moment als Siegerinnen vom Platz zu gehen.“

Möglich gemacht wurde dieses Trainingswochenende inklusive des Länderspiels von Heike und Andreas Erdmann. Sie setzten sich dafür ein, dass die Firmen Hanf & Erdmann und ihre Tochtergesellschaft InnoKat die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt haben.

Bildbeschreibung
Johanna Bertele; Foto: Johannes Weber